Schulchronik
Nach dem Friedensschluss des 30 jährigen Krieges sollte in allen Orten Schulunterricht durchgeführt werden. Im Jahre 1651 wurde auf Befehl des Herzogs Christian Ludwig in Celle eine Schulinspektion angeordnet.
Der damalige Diepholzer Superintendent Tobias Mönchmeyer stellte fest, dass in Aschen bisher kein Schulunterricht stattgefunden hatte, obwohl Schulgeld für den Schulmeister gezahlt wurde.
Die Dorfgemeinschaft versprach fortan einen hiesigen jungen Mann anzunehmen, der auch gerne über Sommer und Winter den Unterricht durchführen sollte. Er wollte am Sonntagnachmittag Kindern, Knechten und Mägden den Katechismus näher bringen.
Ob ein Schulhaus im Jahre 1651/52 gebaut worden ist, kann nicht nachvollzogen werden. Gewiss und belegbar ist, dass Schulunterricht bis 1764 gehalten wurde und dann eine neue Schule bezogen worden ist. 1764 wurde das zweite Schulhaus erbaut. Die Schülerzahl war 1800 auf 80 bis 100 Kinder gestiegen. Von diesen Schülern konnten 22 schreiben und 14 rechnen.
Die innere Einrichtung des Schulzimmers war damals wie folgt: Ein langer Tisch, der vor den Fenstern und an den Seiten herging, ( an der äußeren Wand her ) ein halbes Viereck bildend, an jeder Seite eine Bank, für die erste Klasse bestimmt, diente den Kindern zum Schreiben und Rechnen. Der innere Raum enthielt Bänke für die zweite und dritte Klasse, und im Mittelpunk war ein Tisch mit Stuhl für den Lehrer. Im Jahre 1835 musste wieder neu gebaut werden.
Wie groß die Kinderzahl war, geht daraus hervor, dass in vier Jahren, von Ostern 1838 gerechnet, über 120 Kinder konfirmiert, welche vorher von einem Lehrer im Alter zwischen 66 und 70 Jahren unterrichtet worden waren. Schon vor dem Aufbau 1835 regten sich die Stimmen, die Schule dahin zu verlegen, wo sie jetzt steht, welches zuviel Widerspruch fand.
In den 1860er Jahren war eine Anzahl von Versammlungen, die den Zweck hatten, zwei Schulhäuser zu bauen, eins zu Tiefenwinkel und für Sille, Mehrholz, Schobrink, Bockhop und Apwisch; das andere zwischen Aschen und Ossenbeck bei Hubelitz für diese beiden Orte und Osterheide. 1865 kam vom Konsistorio die Aufforderung an den Schulvorstand, einen Riss (Bauplan) einzureichen. Es wurden zwei Entwürfe eingeschickt und beide wurden verworfen. Nach vielen Verhandlungen kam endlich von oben ein Grundriss, ein zwei Finger langes quadratisches Läppchen von schlechtem Papier. Nun wurde vom Schulvorstande Widerspruch eingelegt, und die Sache kam nach Berlin zur Entscheidung, worauf nach drei Monaten verfügt wurde: Der Grundriss solle nach Wunsch des Schulvorstandes geändert werden. Vor Ende 1869 war der Bau im Rohzustande fertig. Im August 1870 wurde er bezogen. Als der Bau fertig war, waren 3400 Th. ausgegeben (angeschaffte Lehrmittel, große Tafeln mit eingeschlossen).
Heute befinden sich im Obergeschoss zwei Wohnungen. Die unteren Räume nutzt der Heimatverein Aschen als Ausstellungsfläche des Museumsdorfes Aschen.
1963 entstand das heutige, moderne, neue Schulgebäude. Im Schuljahr 2004/2005 wurde der Bau auf Grund einer PCB-Verseuchung komplett saniert und zum 01.08.2005 konnte der Schulträger - die Stadt Diepholz- helle, freundliche Räume an die Schulgemeinschaft der GS Aschen übergeben. Hier ist die Grundschule Aschen z. Zeit mit 74 Kindern in vier Klassen untergebracht.
Weitere Informationen über die Schule in Aschen können über den Heimatverein Aschen in Erfahrung gebracht bzw. eingesehen werden.